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Wirbelsäule

Anatomie der Wirbelsäule

Die Wirbelsäule bildet die knöcherne Achse des menschlichen Körpers, stützt ihn und verbindet Kopf, Brustkorb, Arme, Beine und Becken miteinander. Durch den segmentalen Aufbau ihrer 24 Wirbelkörper verleiht sie uns Beweglichkeit. Eine gesunde Wirbelsäule ermöglicht Drehbewegungen, seitliche Neigung, Vor- und Rückneigung. Drei bewegliche Kurven bzw. Bögen verleihen ihr die typische S-förmige Krümmung. Sie ist eine geniale Einheit aus Stabilität und Mobilität und stellt ein komplexes Organ dar, das uns als höchstentwickelte Spezies der Erde ein dynamisches Gleichgewicht verleiht.

Ein Wirbel besteht aus einem kompakten, aber durch seinen strukturellen Aufbau sehr elastischen Wirbelkörper und einem sich nach hinten anschließenden Wirbelbogen, welcher zwei seitliche Querfortsätze und den nach hinten ragenden Dornfortsatz hat. Zwischen Wirbelbogen und Wirbelkörper befindet sich der Spinalkanal, der das Rückenmark enthält. Man unterscheidet so eine vordere Säule, in der die Wirbelkörper – die sich wie eine Kette aneinanderreihen -  im vorderen Anteil durch die Bandscheiben (außer zwischen 1. und 2. Halswirbel), von der hinteren Säule, die durch so genannte Zwischenwirbelgelenke (Facettengelenke)  miteinander verbunden sind. Die Gelenkfacetten befinden sich paarweise zwischen den Querfortsätzen und dem Wirbelkörper. Ihre Gelenkflächen sind von einer knorpeligen Gleitschicht überzogen. Die Facettengelenke sind in eine von Blut- und Nervengewebe durchzogenen Gelenkkapsel eingebettet.

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Anatomie der Bandscheibe

 ( Discus intervertebralis)

Zwischen den segmental angeordneten Wirbelkörpern liegen  vom 2. Halswirbel bis zum Kreuzbein (Sacrum) die 23 Bandscheiben, welche neben  den Wirbelkörpern eine Art Pufferfunktion  einnehmen. Die Bandscheibe besteht aus einem äußeren Faserring (Anulus Fibrosus) und einem zentral gelegenen gallertartigen Kern (Nukleus pulposus). Die faserknorpelige Außenzone des Faserringes strahlt in die Endplatten der Wirbelkörper ein. Zentrale und periphere Ausläufer des Faserringes sind in den Wirbelbändern verankert. Diese aufwendige und elastische Verbindungseinheit aus Bändern, Bandscheiben und Wirbelkörpern bildet die vordere Säule der Wirbelsäule. Im Inneren des Faserringes ist der Gallertkern eingebettet. Er besteht aus 80 – 85 % Wasser und kann durch das Aufnehmen von Flüssigkeit seine innere Spannung ändern. Bei kurzfristiger Belastung übernimmt die Bandscheibe, ähnlich einer hydraulischen Presse, die Funktion eines druckelastischen, hydrostatischen Systems.

Quellenverweis:

(1) Schünke, Schulte, Schumacher (2005) Prometheus,  Rumpfwand, 1. Knochen, Bänder und Gelenke, Thieme Verlag
(2) Bertagnoli, Yue, McAfee, An (2011) Einführung in die bewegungserhaltende Chirurgie der Wirbelsäule

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